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Creativ Research News Ticker ed.von Dr. Michael Alexander Populorum

 

Finanzmarktkrise 2008 - „Der Scherbenhaufen einer verfehlten Wirtschaftspolitik“ (MC-Clubabend)

Der MC-Clubabend am 30.10.08 wird sicher allen, die in den Plenarsaal der Wirtschaftskammer Salzburg gekommen waren, um den ehemaligen Raiffeisen-Generaldirektor DDr. Manfred Holztrattner zu hören, lange in Erinnerung bleiben. Der Autor des 2007 erschienenen Buches "Macht ohne Moral" fesselte mit einem leidenschaftlichen Vortrag - in dem er sich kein Blatt vor den Mund nahm und die Dinge beim Namen nannte - gepaart mit detailliertem Insiderwissen die zahlreich erschienenen Clubmitglieder des MC Salzburg. 

Windige Firmen, Spekulantentum, Leerverkäufe und Bankmanager, die sich schamlos bedienen und dabei in keinster Weise von der Politik gehindert werden, DDr. Holztrattner hat genau das beschrieben, was jetzt die Finanzkrise verursacht. 

Management Club Dr. Holztrattner, Anto Bucek, Foto Dr. Michael Populorum Creativ Research

DDr. Holztrattner (links) im Rahmen der Diskussion nach dem Vortrag. 
Rechts Anton Bucek (MC). Foto Dr. Populorum

Wer ist schuld (Zusammenfassung Dr. Holztrattner sowie eigene Ergänzungen) und Lösungsansätze: 
Vor allem der nationalen wie internationalen Politik muss hier die Hauptschuld an der grössten Krise seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren  zugewiesen werden: Die Ignoranz und Inkompetenz der Politiker ermöglichte es erst, dass immer mehr (soziale) Schranken abgebaut werden konnten und die internationalen Börsen immer stärker Spielcasinos als seriösen Finanzplätzen glichen. Eigentlich hätte man ja aus dem Zerplatzen der IT-Blase ganz zu Beginn des 21. Jahrhunderts lernen können - und sollen, aber ganz im Gegenteil wurden immer undurchsichtigere Geschäfte getätigt, Wirtschaftsunternehmen wie öffentliche Einrichtungen (bspw. burgenländische Gemeinden) investierten in der Hoffnung auf den grossen und schnellen Reibach in amerikanische Immobiliengeschäfte und Hedgefonds, versuchten das Kapital arbeiten zu lassen statt in die Realwirtschaft zu investieren und reale Werte zu produzieren. 

"Wir züchten hier das nächste Monster heran. 
Hoffentlich sind wir alle reich und in Pension, 
bevor dieses Kartenhaus zusammenbricht". 

(E-Mail eines Wallstreet-Wertpapieranalysten 2006, 
veröffentlicht von der US-Börsenaufsicht SEC, Juli 2008; Quelle: Folie Dr. Holztrattner)

Geographischer Ausgangspunkt des aktuellen Desasters sind (wieder einmal) die USA, die Zeche zahlen jedoch fast alle Wirtschaftsräume. Waren die Konjunkturdaten schon zu Jahresbeginn äusserst gedämpft und nur geringes Wachstum prognostiziert, so wird nun nach Platzen der Immobilienblase in den USA für die nächsten Jahre eine Rezession vorausgesagt, nicht nur in den USA selbst sondern auch für den Euroraum. 

"Die letzten beiden Jahre zeigen ein ungustiöses Spektakel. 
Schweine, die sich am Trog voll stopfen, 
geben immer ein unappetitliches Bild ab."
(Peter Ferdinand Drucker, Management-Guru, 1987; Quelle: Folie Dr. Holztrattner)

Wurden bis dato Schuldige bestraft? Nein, so gut wie nicht, im Gegenteil, viele Manager, die sich schamlos bereichert hatten, wurden noch mit Millionen (Euro oder Dollar) - einem sogenannten "Golden Handshake" - für ihre Machenschaften belohnt. Alles mit Wissen und Einverständnis der politisch Verantwortlichen, denn die wurden ja gemäss dem neoliberalen Denken nicht müde zu betonen, der Markt regle schon alles selbst und der Staat habe sich aus dem Wirtschaften herauszuhalten. 

Grosse Zustimmung seitens der Zuhörern in diesem Zusammenhang auch als DDr. Holztrattner dazu aufrief, die Ausbildung unserer Manager wieder hier in Österreich und Europa zu forcieren und diese nicht in die USA zu schicken, wo sie dann irgendeinen MBA oder ähnliches erwerben und ihnen dabei der gleiche neoliberale Unsinn eingebleut wird der jetzt zu diesem Desaster geführt hat.  

DDr. Holztrattner forderte dazu auf, gegen diese amoralische Politik aktiv zu werden, jeder solle in seinem Bereich für mehr Ethik und sozialer Wärme eintreten und die jeweils nächsthöhere Ebene zum Handeln auffordern. Ziel muss es sein, dass unsere Volksvertreter weg vom neoliberalen kapitalistischen Denken und Handeln zurück zu einer sozialen Marktwirtschaft finden und diese österreichischen Vorstellungen auch in Brüssel deponieren, dort eine ökosoziale Marktwirtschaft einfordern. Zur Zeit entpuppen sich allerdings die meisten österreichischen und europäischen Politiker als "Nick-Esel", die zu Allem "Ja und Amen" sagen was ein paar "Mächtige" ihnen vorgauckeln. 

"Gegen die Gesetze des Marktes kann die Politik nichts ausrichten" 
(Joschka Fischer; Quelle: Folie Dr. Holztrattner) >> Falsch

"Wir müssen zusammenarbeiten und den Kapitalismus der Zukunft bauen" 
(Nikolas Sarkozy, Pressekonferenz mit George Bush und Manuel Baroso 19.10.08; Quelle: Folie Dr. Holztrattner) >> Falsch, Öko-Soziale Marktwirtschaft in guter österreichischer Tradition soll das Ziel sein und nicht offene Marktwirtschaft mit völlig freiem Wettbewerb (=Kapitalismus) amerikanischer Ausprägung

Massnahmenkatalog - Quelle: Folien DDr. Manfred Holztrattner

 

Beim Buffet und Networking klang der spannende MC Abend aus

Leckeres "Fingerfood", geliefert von Wiff (Fotos Dr. Populorum)

Buchtip: Manfred Holztrattner, 2007: Macht ohne Moral. Wirtschaft und Politik am Beginn des 3. Jahrtausends. LIT Verlag.

Zu guter Letzt ein pointiertes Gedicht zu diesem Thema (Quelle: Internet, Anonymus, fälschlich Kurt Tucholsky zugeschrieben)

Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft's hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muss eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird ein bisschen Krieg gemacht."

Sollten Sie weitere Informationen wünschen, so scheuen Sie sich nicht uns zu kontaktieren:

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