Touristische & wirtschaftliche Bedeutung von Adventmärkten, Weihnachtsmärkten und Christkindlmärkten
Großes Potential der Märkte für die Kommunen – materiell & immateriell:
Traditionelle innerstädtische Christkindlmärkte bzw. Weihnachtsmärkte wie z.B. der Nürnberger Christkindlesmarkt oder der Salzburger Christkindlmarkt am Dom, stellen als Kommunikationselement „städtisches Event“ seit jeher einen bedeutenden potentiellen Wirtschaftsfaktor für die Kommune dar.
Für den Besucher (ortsansässig, Inland, Ausland) bieten diese Märkte neben dem Aspekt der Versorgung im besonderen auch immaterielle Qualitäten, sie ermöglichen Entspannung, Unterhaltung und ästhetischen Genuss, geben die Möglichkeit zur Kommunikation und fördern Sozialkontakte und bieten weiters einen geeigneten Rahmen für Kulturveranstaltungen. Kurzum sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität der Ortsansässigen wie der Gäste – genauer gesagt haben die Märkte das Potential dazu.
Touristisch gesehen stellen die vorweihnachtlichen Märkte eine wichtige Bereicherung im Veranstaltungskalender der Monate November und Dezember dar und haben ein mehr oder minder grosses Potential, von dem Handel, Gastronomie und andere Wirtschaftszweige, ja auch andere Veranstaltungen (bspw. Synergien zwischen Salzburger Christkindlmarkt und dem Salzburger Adventsingen), direkt und indirekt profitieren können.
Vorweihnacht in München 2009: 3 Bilder von der Innenstadt (Kaufingerstrasse), rechts unten „Toolwood“ auf der Theresienwiese
Steigender Konkurrenzdruck – Inflation an Märkten – Qualitätsprobleme: Zusätzlich zu den traditionellen innerstädtischen Märkten wurden in den letzten Jahren Viertels-/Stadteilmärkte sowie Märkte im ländlichen Bereich neu ins Leben gerufen bzw. wiederbelebt. Einerseits erhöhen diese Märkte das Angebot der Kommunen für Touristen und Einheimische, andererseits kann dadurch eine Konkurrenzsituation enstehen, sowohl zu den traditionellen Märkten als auch zwischen diesen neuen Märkten.
Diese Inflation an Märkten mit der Bezeichnung „Weihnachtsmarkt“, „Christkindlmarkt“, „Adventmarkt“ oder ähnlich lässt überdies Einbussen bei der Qualität befürchten bzw. zeigen sich in der Praxis immer deutlicher Defizite in der Qualität.
Positive Effekte & Tendenzen
Negative Effekte & Tendenzen – Die eigentlich besinnliche, stille Zeit wird ins Gegenteil pervertiert, Lärm statt Stille, Fressen & Saufen statt innerer Einkehr – Moderner Event statt autentischer Volkskultur, Weihnachtmann statt Christkind – Überlaufene, jahrmarktsähnliche Märkte, fehlendes Ambiente – Statt regionaler und selbstgemachter Produkte billige Industrieprodukte, Kitsch und gepanschter „Kopfweh-Glühwein“ vom Diskonter – Verkehrskollaps durch starken Individualverkehr zusätzlich zum Einkaufsverkehr – Einheimische gerade im ländlichen Bereich können durch Massen an angekarrten Gästen kaum noch „unter sich“ sein |
Gerade in Hinblick auf die rasante Zunahme an Weihnachtsmärkten oder ähnlichen Weihnachtsveranstaltungen im In- und Ausland werden diejenigen Sieger sein, die sich klar positionieren und über die Wünsche und Zufriedenheit ihrer Besucher am besten Bescheid wissen. Vorhandenen Potentiale können nur genutzt und der Erfolg langfristig gesichert werden, wenn aktuelle quantitative sowie qualitative Informationen erhoben werden.