Wellness- und Gesundheits-Tourismus – Wellness und Gesundheit als Treiber der Entwicklung
Was die Unternehmen und Volkswirtschaften im Wettbewerb zukünftig unterscheiden wird, ist die Gesundheit ihrer Menschen und die Qualität ihres Gesundheitswesens. Die Umschichtung vom derzeitigen Krankheitscluster zu einem ganzheitlichen Gesundheitscluster birgt ungeheure Produktivitätsreserven in sich.
Um diesen Cluster aufzubauen ist aber eine neue Strategie erforderlich, die auf Herstellung und Erhalt von Gesundheit abstellt und den Menschen ganzheitlich erst nimmt. Diese Umstellung von Krankenhäusern zu Gesundheitszentren, erfordert jedoch einen Wertewandel und gewaltige Anstrengungen.
Gesundheitsdienstleistungen stellen zwar grundsätzlich einen wesentlichen Wachstumsreiber dar, der Gesundheitssektor in seiner derzeitigen Struktur kann aber nur stark eingeschränkt zum Träger des 6. Kondratieffzyklus werden. Er ist mit zu vielen internen Problemen belastet: starke innovationshemmende Einzelinteressen, unzureichend verteiltes Wissen um Gesundheit und Vermeidung von Krankheit, zuviel Bürokratie und Verschwendung von Ressourcen. Behandelt werden eher Symptome statt Krankheitsursachen.
Handelt es sich nun beim Gesundheits- und Wellnesstourismus nun um ein Marktssegment, das noch an Bedeutung gewinnen wird oder ist eine Verlangsamung des Entwicklungstempos zu erwarten? Anfang der 90er Jahre dominierte in Österreich der traditionelle Sozialversicherungstourismus, der allerdings durch das Aufkommen von Sparpaketen Mitte der 90er Jahre stark an Rasanz verlor. In dieser Phase begannen einige innovative Touristiker die ersten „Wellness-Pakete“ zu schnüren und durch die Errichtung von Thermen gewann dieses Tourismus-Segment laufend an Bedeutung.
Der traditionelle Gesundheitstourismus, der noch immer stark auf Reparaturmedizin baut, dürfte in den nächsten Jahren durch eine Tourismusform ergänzt werden, bei dem die Prävention, also die Vermeidung von Krankheiten, im Vordergrund stehen wird. Das Interesse an einem anspruchsvolleren, kompetenzintensiveren Gesundheitstourismus wächst. Keineswegs – und dies soll hier vorweggenommen werden – handelt es sich beim Segment „Wellnesstourismus“ – wie immer er auch definiert wird – um einen Selbstläufer, der keiner Governance bedarf!
Der Wellness-Tourismus in Österreich hat in den letzten 10 Jahren einen enormen Aufschwung genommen. Gab es in der Wintersaison 1996/97 nur 88 Hotels, die man als Wellness-Hotels klassifizieren konnte, so ist der Bestand im Jahr 2006 mittlerweile auf circa 800 Hotels angewachsen, die – so schätzt man – eine Gesamtkapazität von 91.000 Betten aufweisen.
Mit dieser Dichte im Verhältnis zur Bevölkerung liegt Österreich vor Deutschland, aber auch vor den anderen europäischen Staaten und auch vor den USA und Asien.
Quelle: „Wellness als Megatrend und seine Bedeutung für den Österreichischen Gesundheitstourismus“. In: Kyrer/Populorum (Hg.), 2008: Trends und Beschäftigungsfelder im Gesundheits- und Wellness-Tourismus.
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